Akteure

Die Landschaft der Akteure ist im Schulischen Mobilitätsmanagement ausgesprochen bunt. Sie umfasst von der „Schulwelt“ bis zur „Verkehrswelt“, von Behörden bis zu Verbänden, von Trägern von Pflichtaufgaben bis zu ehrenamtlich Tätigen und von Kindern bis Erwachsenen ein breites Spektrum von Institutionen und Personen.

Die wichtigsten Gruppen von Akteuren sind die Gemeinden und Kreise, die Schulen und Schulbehörden, die Polizei sowie Verbände und Institutionen.

Abb. 7: Wichtigste Akteure im Schulischen Mobilitätsmanagement

Gemeinden und Kreise

Kommunale Gebietskörperschaften – Kreise, Städte und Gemeinden – berühren mit ihren Aufgabenfeldern gleich in mehrfacher Hinsicht wichtige Themen des Schulischen Mobilitätsmanagements:

  • Straßenverkehrsbehörden, Ordnungsämter sowie kommunale Planungs- und Bauämter (Tiefbauamt, Stadtplanungsamt, Amt für Verkehrsplanung, …) sorgen gemeinsam für Gestaltung und Sicherheit im öffentlichen Raum, insbesondere auch für Schulwege. In kleineren Kommunen werden Teile dieser Aufgaben von Hessen Mobil als Landesbehörde wahrgenommen.
  • Die Lokalen Nahverkehrsgesellschaften der Kreise und Städte gestalten das Angebot mit Bussen und Bahnen, wo Schülerinnen und Schüler eine wichtige Kundengruppe sind.
  • Als Schulträger sind Kreise und Städte für die schulischen Liegenschaften einschließlich Parkplätzen und Fahrradabstellanlagen sowie für die Schülerbeförderung zuständig. Gleiches gilt analog für kommunale Kinderbetreuungseinrichtungen.
  • Einrichtungen der Kinder- und Jugendförderung sprechen mit zielgruppenspezifischen Angeboten Kinder und Jugendliche an; dabei können auch Verkehr und Mobilität wichtige Themen sein.
  • Generell eignen sich kommunale Gebietskörperschaften als Knoten für Netzwerke, in denen die verschiedenen Akteure ihre Aktivitäten im Schulischen Mobilitätsmanagement koordinieren und abstimmen.

Schulen und Schulbehörden

Unverzichtbarer und zentraler Partner im Schulischen Mobilitätsmanagement sind die Institutionen rund um Schulen und andere Bildungseinrichtungen:

  • Schulleitungen und Lehrkräfte sorgen – mit Unterstützung externer Partner – für die praktische Umsetzung von Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung. Dies gilt analog auch in Kitas.
  • Eltern sind prägend für das Verkehrs- und Mobilitätsverhalten ihrer Kinder. Sie sind einerseits Adressaten vieler Maßnahmen des Schulischen Mobilitätsmanagements, und andererseits ist bei vielen Aktivitäten ihre tatkräftige Unterstützung bzw. die von Elternvertretungen erforderlich.
  • Schülerinnen und Schüler sind nicht nur „Objekt“ des Schulischen Mobilitätsmanagements. Mit mannigfaltigen Aktivitäten können sie sich selbst und ihre Interessen einbringen.
  • Die Staatlichen Schulämter mit ihren Fachberatern für Verkehrserziehung und Mobilitätsbildung unterstützen die Schulen bei ihren Aktivitäten.

Polizei

Die Polizei ist in Hessen insbesondere mit dem Personal der Jugendverkehrsschulen für die Verkehrssicherheit von Kindern und Jugendlichen aktiv. Darüber hinaus unterstützen die Verkehrsdirektionen der Polizeipräsidien Schulen, Eltern und Gebietskörperschaften bei konkreten Fragen der Verkehrssicherheit.

Verbände und Institutionen

Breit ist das Feld der Verbände und der anderen Institutionen, die Beiträge zum Schulischen Mobilitätsmanagement leisten können:

  • Die Verkehrswacht verfügt über jahrzehntelange Erfahrung in der Verkehrssicherheitsarbeit und ist in diesem Bereich fest etabliert. Mit bewährten Angeboten ist sie einer der wichtigsten Partner bei Fragen der Verkehrssicherheit vom Kindes- bis zum Seniorenalter.
  • Verkehrsclubs und Interessenverbände bieten im Rahmen ihrer Tätigkeit häufig spezielle Informations-, Unterstützungs- und Aktionsangebote sowie Materialien zum Thema Verkehr und Mobilität für Kinder und Jugendliche. Als überregional tätige Institutionen sind beispielhaft der ACE, der ADAC, der ADFC, der BUND, der FUSS e.V., der Kinderschutzbund und der VCD zu nennen.
  • Die Unfallkassen als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung unterstützen ebenfalls im Rahmen ihrer Präventionsarbeit Schulen und Kitas mit Materialien und Programmen und bieten auch Weiterbildungen für Lehrkräfte und Betreuungspersonal an.
  • Verkehrsunternehmen des Öffentlichen Nahverkehrs bieten für Schulen häufig Betriebsbesichtigungen und Bus-Sicherheitstrainings an.
  • Fachbüros für Verkehrsplanung verfügen über das notwendige Know-how, um sichere Schulwege zu planen und zu gestalten und um wirkungsvolle Konzepte des Schulischen Mobilitätsmanagements orts- und schulspezifisch zu entwickeln und umzusetzen. Im Unterschied zu den meisten anderen Akteuren sind Fachbüros für ihre Tätigkeit auf die Zahlung von Honoraren angewiesen.
  • Schließlich leistet die ivm selbst als regionaler Koordinator für ihre Gesellschafter und deren kreisangehörigen Kommunen Unterstützung im Schulischen Mobilitätsmanagement, indem sie das in den letzten Jahren gewonnene Know-how auch im direkten Dialog zur Verfügung stellt und Hinweise und Anregungen gibt, wie das Thema idealerweise anzupacken ist.