30. September 2021

Sicher zur Schule im Werra-Meißner-Kreis

Der Werra-Meißner-Kreis macht sich für sichere Schulwegmobilität stark und erarbeitet ab sofort ein Schülerradroutennetz, in dem die sichersten Radrouten von Wohnorten zu allen weiterführenden Schulen ausgewiesen sind. Schulen, Schulträger und Kommunen sind aufgerufen, das Projekt zu
unterstützen.
Im Werra-Meißner-Kreis ist allen klar: Wer den Schulweg auf zwei Rädern zurücklegt, tut etwas für seine Gesundheit, stärkt die Aufmerksamkeit für den Schultag und agiert umweltbewusst. Damit Schülerinnen und Schüler auch voller Vertrauen auf ihre Fahrräder steigen, wird jetzt ergänzend zum
Radverkehrskonzept des Kreises gemeinsam mit der Gesellschaft für integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement (ivm) ein Schülerradroutennetz für den Kreis erarbeitet. „Damit können wir nun für alle unsere weiterführenden Schulen im Kreis passende Routen für den Weg mit dem Rad zur
Schule ausweisen“, so Roland Lentz, Fachbereichsleiter für die Bereiche Bildung und Kreisentwicklung sowie Geschäftsführer der Nahverkehr Werra-Meißner GmbH des Werra-Meißner-Kreises. Zudem haben die Schulen die Möglichkeit, sich aktiv mit einzubringen und Schulprojekttage vor Ort
durchzuführen.
Das Schülerradroutennetz ist ein auf die Wege zur Schule ausgerichtetes Radroutennetz, das besonders qualitätsgesicherte Wegeverbindungen zwischen Wohngebieten und weiterführenden Schulen beinhaltet. Die Routen werden auf der bestehenden Radinfrastruktur ausgewiesen. Auch Aufmerksamkeitspunkte, die auf besondere Verkehrssituationen hinweisen, werden angezeigt und beschrieben. All das können sich Schülerinnen und Schüler dann mit Hilfe des Schülerradroutenplaners www.schuelerradrouten.de anzeigen lassen. Mehr als 430 weiterführenden Schulen in Hessen sind bereits an das Schülerradroutennetz angebunden. Derzeit umfasst das Schülerradroutennetz in Hessen eine Gesamtlänge von mehr als 5.100 Kilometern.
„Die Erarbeitung und Abstimmung der Schülerradroutennetz erfolgt in einem bereits erprobten Verfahren“, erläutert Nils Böttge, zuständiger Projektleiter bei der ivm. „Die erarbeiteten Routenvorschläge werden dann in sogenannten Schülerradroutenbeiräten mit Vertretern von Schulen, Politik, Verwaltung und Polizei abgestimmt und anschließend durch die ivm im Schülerradroutenplaner Hessen unter www. schuelerradrouten.de veröffentlicht. Dieses Verfahren zur Erstellung von Schülerradroutennetzen ist für die Region Frankfurt RheinMain bereits mehrfach erfolgreich umgesetzt worden. Wir schaffen damit eine gute Grundlage für mehr Vertrauen in das Fahrrad als Verkehrsmittel zur Schule – auch auf Elternseite!“
„Wir freuen uns, dass wir im Werra-Meißner-Kreis diese Aufgabe übernehmen dürfen, um ein gutes Radnetz für und mit den Schülerinnen und Schülern zu entwickeln“, so Verkehrsplaner Uwe Petry vom Planungsbüro VAR+ aus Darmstadt.
Für Schulen und Kommunen birgt die Projektteilnahme großes Potenzial: Häufig finden nämlich in den Beiräten Akteure aus Verkehrs- und Schulwelt zusammen und bauen nachhaltige Kommunikationswege auf, die später für weitere Projekte zum Thema Schule und Mobilität genutzt werden können. Beteiligte Kommunen erhalten „ganz nebenbei“ wertvolle Hinweise zur Verbesserung ihrer Fahrradinfrastruktur.
Die Erarbeitung von Schülerradroutennetzen ist ein zentraler Baustein des Beratungsprogramms „Besser zur Schule“. Angeboten wird dieses kostenlose Programm vom Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement, welches das Land Hessen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) 2018 ins Leben gerufen hat, um eine eigenständige und sichere Mobilität von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Das Fachzentrum – angelegt bei der ivm (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain) – unterstützt hessische Schulen, Schulträger und Kommunen dabei, Maßnahmen zum Schulischen Mobilitätsmanagement umzusetzen. Sie alle sind aufgerufen, aktiv am Projekt „Schülerradroutennetz“ teilzunehmen.