12. Dezember 2018

Lahn-Dill-Kreis erarbeitet „Schülerradroutennetz“

22. November 2018, Wetzlar/Dillenburg/Herborn (ldk). Wie kann es gelingen, Schüler und ihre Eltern davon zu überzeugen, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren? Das ist die zentrale Frage, der sich im Moment das Mobilitätsmanagement des Lahn-Dill-Kreises stellt. Gemeinsam mit einem externen Planungsbüro und der Unterstützung des Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement (Träger ivm GmbH, Gesellschaft für integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain) geht es aktuell darum, das sogenannte Schülerradroutennetz zu erstellen.

Sie kennen das Potenzial des Fahrrads für Schülerinnen und Schüler (v. li. n. r.): Jana Schönemann, Uwe Petry (Planungsbüro VAR+), Annette Sinkel, Jonas Eberlein (Planungsbüro VAR+), Stefanie Hartlep (ivm) (Foto Quelle: Lahn-Dill-Kreis)

Jana Schönemann, Mobilitätsmanagerin des Lahn-Dill-Kreises zu den Zielen des Projekts: „Wir wollen das Verkehrsmittel Fahrrad als Fortbewegungsmittel zur Schule stärken. Mit der Erarbeitung eines Schülerradroutennetzes ist das Ziel verbunden, besonders qualitätsgesicherte Wegeverbindungen zwischen Wohngebieten und Schulen zu schaffen. Dabei stehen die besonderen Sicherheitsanforderungen von Kindern und Jugendlichen stets im Mittelpunkt.“

Das Schülerradroutennetz
Die Idee ist einfach: Ausgehend von den Schulstandorten der insgesamt 24 weiterführenden Schulen im Lahn-Dill-Kreis werden möglichst sichere Routen für den Schulweg mit dem Rad ermittelt und zukünftig über den Hessischen Schülerradroutenplaner online zur Verfügung gestellt. „Die Routen werden auf der bestehenden Radinfrastruktur ausgewiesen und um Aufmerksamkeitspunkte ergänzt, die auf besondere Verkehrssituationen hinweisen“, erläutert Stefanie Hartlep, Projektleiterin für das Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement.

Mit dem Projekt sollen möglichst sichere und auch für die Schülerinnen und Schüler nutzbare Routen empfohlen werden. Daher werden bei der Entwicklung der Routen auch über Schulprojekttage diejenigen beteiligt, die den Schülerradroutenplaner nutzen – die Schülerinnen und Schüler. Zunächst werden geeignete Routenvorschläge durch ein Verkehrsplanungsbüro erarbeitet, das dann gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, Eltern, Lehrern, Polizei und den Städten und Gemeinden im Lahn-Dill-Kreis abgestimmt werden. Die so qualitätsgesicherten und abgestimmten Routen werden anschließend durch die ivm unter www.schuelerradrouten.de im Schülerradroutenplaner veröffentlicht. Vorbild ist das Projekt aus der Region Frankfurt RheinMain: Hier sind aktuell 240 weiterführende Schulen an das Schülerradroutennetz angeschlossen. Ziel des Landes Hessen ist es, bis Ende 2021 alle weiterführenden Schulen Hessens an das Schülerradroutennetz anzubinden.

Schulisches Mobilitätsmanagement
Die Erarbeitung von Schülerradroutennetzen ist ein zentraler Baustein des Fachzentrums Schulisches Mobilitätsmanagement. Unter dem Motto „Besser zur Schule“ bietet das Fachzentrum aktive Unterstützung für Schulen, Schulträger und Kommunen an Maßnahmen für ein umfassendes Schulisches Mobilitätsmanagement zu erarbeiten und umzusetzen. Ziel ist die Förderung einer eigenständigen und sicheren Mobilität von Schülerinnen und Schülern.

Der Lahn-Dill-Kreis leistet mit diesem Projekt, das rund neun Monate dauern soll, seinen Beitrag zum schulischen Mobilitätsmanagement. Einerseits soll der Radverkehrsanteil erhöht und andererseits die eigenständige und sichere Mobilität von Kindern und Jugendlichen gefördert werden. Letztlich leistet jede Strecke, die mit dem Rad, anstatt einem Auto oder Bus zurückgelegt wird, einen Beitrag zum Schutze des Klimas.

Darüber hinaus ist das Projekt für alle Beteiligten ein Gewinn, denn im Zuge der Aktivitäten finden Akteure aus Verkehrs- und Schulwelt zusammen und bauen nachhaltige Kommunikationswege auf, die später für weitere Projekte zum Thema Schule und Mobilität genutzt werden können.