8. Februar 2021

Deine Schule per Rad - Neues Forschungsvorhaben fördert Radfahren auf dem Schulweg

Umweltschutz, Bewegungsförderung, selbständige Mobilität – es gibt viele gute Gründe, auf dem Schulweg das Fahrrad zu nutzen. Dennoch werden hessenweit nur 11% dieser so genannten Ausbildungswege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Der Anteil des „Elterntaxis“ ist demgegenüber fast doppelt so hoch.

Eine verbesserte Förderung des Radfahrens zur Schule haben sich die ivm GmbH (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain) und die Fachgruppe Mobilitätsmanagement der Hochschule RheinMain im Forschungsvorhaben „Deine Schule per Rad“ auf die Fahne geschrieben. Mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans in Höhe von rund 365.000 € werden die beiden Projektpartner bis Herbst 2023 gemeinsam mit Schulen Wege zur Förderung des Radverkehrs suchen und ebnen.

Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie die Radverkehrsförderung maßgeschneidert auf jede einzelne Schule zugeschnitten werden kann. „Über unsere langjährige Zusammenarbeit mit den Schulen im schulischen Mobilitätsmanagement haben wir die Erfahrung gemacht, dass an den Schulen sehr unterschiedliche Ausgangsbedingungen fürs Radfahren herrschen“ berichtet Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm GmbH, und zieht den Schluss: „Jede Schule muss bei der Radverkehrsförderung ihren eigenen Weg finden und gehen.“ Ziel des Projekts ist es daher, den Schulen einen leicht handhabbaren Werkzeugkoffer an die Hand zu geben, mit dem sie ihre individuellen Stärken und Defizite erkennen und für ihre spezifischen Verhältnisse geeignete Maßnahmen auswählen können.

Zu Beginn des Projekts stehen Analysen zu den Einflussfaktoren auf die Fahrradnutzung bei Schülerinnen und Schülern. „Das Fehlen von Radwegen wird gerne als Grund angeführt, dass das Fahrrad wenig genutzt wird“ schildert Volker Blees, Professor für Verkehrswesen an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden, erste vorliegende Erkenntnisse. „Daneben spielen aber auch andere Faktoren wie die Vorbildfunktion von Eltern und Lehrkräften, die Sicherheit der Fahrradabstellanlagen und die allgemeine Radverkehrskultur vor Ort eine entscheidende Rolle.“

Dank langjähriger Aktivitäten im Schulischen Mobilitätsmanagement liegt bei beiden Projektpartnern schon viel Wissen und Erfahrung vor, und bereits abgeschlossene Projekte mit Schulen können ausgewertet werden. Bereits in 2022 sollen an ersten Schulen die Umsetzung passgenauer Konzepte zur Radverkehrsförderung angestoßen werden. Endergebnis von „Deine Schule per Rad“ werden dann in 2023 ein Analysetool für Schulen und ein praxisgerechtes Anwendungshandbuch sein.

„‘Deine Schule per Rad‘ ergänzt ausgezeichnet die Aktivitäten, die wir als Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement des Landes Hessen seit Jahren erfolgreich umsetzen“ freut sich Heike Mühlhans. Auch an der Hochschule RheinMain passt das Projekt ins Entwicklungsprofil, wie Vizepräsident Bodo Igler erläutert: „Das Vorhaben stärkt unseren rasch wachsenden Bereich Mobilitätsmanagement einschließlich unserer neuen Radverkehrs-Professur und bietet sich ausgezeichnet für Lehr-Forschungsprojekte im Bachelor-Studiengang Mobilitätsmanagement und dem zugehörigen künftigen Master-Studiengang an.

Weitere Informationen zum Projekt unter:

https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/praxis/deine-schule-rad

Zum Hintergrund:

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert. Laufzeit des Vorhabens: 2020 -2023. Gesamtprojektkoordination: ivm GmbH (Integriertes Verkehrsmanagement Region Frankfurt RheinMain; Forschungspartner: Hochschule RheinMain , Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen,  Fachgruppe Mobilitätsmanagement