4. November 2020

"Besser zur Schule" im Landkreis Limburg-Weilburg

Limburg an der Lahn. Viele Kinder werden täglich mit dem Auto zur Schule gefahren, obwohl sie laufen oder mit dem Fahrrad fahren könnten. Schülerinnen und Schülern mangelt es in der Folge häufig an Selbstständigkeit im Verkehr und es zeigen sich im Schulumfeld insgesamt negative Auswirkungen auf Verkehrssicherheit und Umwelt. Genau hier möchte die Stadt Limburg an der Lahn gemeinsam mit dem Landkreis Limburg-Weilburg mit der Einführung eines Schulischen Mobilitätsmanagements ansetzen und einen wichtigen Schritt zur Beruhigung der Verkehrssituation und Reduzierung von Luftschadstoffen in Schulumfeldern machen sowie insbesondere das Schulwegsicherungskonzept weiterentwickeln.

Einführung eines Schulischen Mobilitätsmanagements

Hierbei erhalten der Landkreis als Schulträger und die Stadt Limburg Unterstützung durch das Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement des Landes Hessen, das bei der Gesellschaft für Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement (ivm) angesiedelt ist. Unter dem Motto „Besser zur Schule“ erarbeiten Schulen, Schulträger und Kommunen gemeinsam integrierte Schulmobilitätspläne. Diese bündeln alle mit Verkehr und Mobilität zusammenhängenden Aktivitäten, Zuständigkeiten, Prozesse und Maßnahmen für eine sichere und selbstständige Mobilität der Kinder und Jugendlichen auf dem Schulweg.

Für mehr Sicherheit und Selbständigkeit auf Schulwegen

Für den Landkreis Limburg-Weilburg, der als Schulträger auch für bauliche Maßnahmen auf Schulgeländen zuständig ist, ist das schulische Mobilitätsmanagement ein zentraler Handlungsansatz. „Durch die Teilnahme am Beratungsprogramm möchte der Landkreis die Schulen bei dieser anspruchsvollen Aufgabe unterstützen und die Beteiligung und Vernetzung der vielen Akteure, die beim Thema Schule und Mobilität relevant sind, fördern“, so Landrat Michael Köberle. „So tragen wir dazu bei, dass sich mehr Kinder selbstständig und sicher auf dem Schulweg bewegen können und Alternativen zum sogenannten Elterntaxi gestärkt werden“, ergänzt der Erste Kreisbeigeordnete Jörg Sauer.
„Wir sind sehr froh darüber, dass das Thema Verkehr und Schule nun stärker in den Blick genommen wird“, sagt Limburgs 1. Stadtrat Michael Stanke. Ein Weniger an Eltern-Schüler-Verkehr in der Limburger Innenstadt reduziere nicht nur die Schadstoffbelastung, sondern erhöhe auch die Sicherheit im Umfeld der Schulen für alle, die nicht mit dem Eltern-Taxi gebracht oder geholt werden. „Mit den in der Innenstadt liegenden Schulen beginnen die Bemühungen um eine Reduzierung des Eltern-Schüler-Verkehrs, wichtig ist jedoch, auch die Schulen am Stadtrand mit einzubeziehen“, macht Stanke deutlich. Dort gehe es dann vor allem um Verkehr, den Schülerinnen und Schüler mit ihren Autos erzeugten.

Schulen aus Limburg an der Lahn machen den Anfang

Den Anfang machen die Johann-Wolfgang-von-Goethe-Schule, die Erich-Kästner-Schule, die Theodor-Heuss-Schule, die Tilemannschule und die Marienschule in Limburg an der Lahn.  Der Landkreis Limburg-Weilburg und die Kreisstadt Limburg an der Lahn haben daher gemeinsam mit der ivm die Schulen aus dem Stadtgebiet zu einem ersten Informationstermin eingeladen, der coronabedingt nun online stattfinden musste.  Ein weiterer Termin ist für Schulen aus Weilburg, Hadamar und Bad Camberg in Kürze vorgesehen.

Vernetzung von Schul- und Verkehrswelt

 „Eine gute Kommunikation ist wichtig für das Gelingen der Vorhaben. Daher liegt der Fokus unseres Beratungsprogramms „Besser zur Schule“ auch auf der konstruktiven Vernetzung von Schule, Schulträger und Kommune“, erläutert Heike Mühlhans, Geschäftsführerin der ivm, den Beratungsansatz. „Alle relevanten Akteure der Schul- und Verkehrswelt sind von Anfang an mit dabei und die Erfahrung zeigt, dass die Vertreterinnen und Vertreter der Schulen, der Eltern, der Schülerschaft und die Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner vor Ort über die gemeinsamen Themen schnell zueinander finden. Das setzt sich in den Projektterminen erfahrungsgemäß fort und gelingt auch virtuell, wenn die aktuelle Situation es erfordert.“

Hintergrund

Die Erarbeitung von integrierten Schulmobilitätsplänen ist ein zentrales Element des Beratungsprogramms „Besser zur Schule“. Angeboten wird dieses kostenlose Programm vom Fachzentrum Schulisches Mobilitätsmanagement, das das Land Hessen im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) 2018 ins Leben gerufen hat, um eine eigenständige und sichere Mobilität von Schülerinnen und Schülern zu fördern. Das Fachzentrum – angesiedelt bei der ivm (Integriertes Verkehrs- und Mobilitätsmanagement Region Frankfurt RheinMain) – unterstützt hessische Schulen, Schulträger und Kommunen dabei, Maßnahmen zum Schulischen Mobilitätsmanagement umzusetzen.